Kategorien

Näher an Trumps Kanonenrohren als an der eigenen Bevölkerung?

Kommunalpolitiker in Uniform zu Besuch bei der US-Armee.
Freiflug im Kampfhubschrauber „verheerendes Signal gegenüber betroffenen Bürgern“

Mitteilung: Bürgerinitiative Etz langt’s!

Teilweise uniformiert folgten auch einige Kommunalpolitiker aus Westmittelfranken der Einladung des US-Militärs zu einer PR-Aktion in Grafenwöhr, wie die Nürnberger Nachrichten heute berichten. Besonders pikant: Der Hin- und Rückflug erfolgte in einem Chinook-Kampfhubschrauber. Diese Maschinen sind aufgrund ihrer enormen Lärm- und Schadstoffemmissionen für eine signifikante Beeinträchtigung der Gesundheit und Lebensqualität tausender Bürger in der Region verantwortlich. Die von Fluglärm und Abgasen besonders betroffene Stadt Ansbach sagte eine Teilnahme am PR-Termin ab.

Dazu erklärt der Vorstand der Bürgerinitiative (BI) „Etz langt´s!“: „Der PR-Termin mit anschließendem Freiflug in einem Kampfhubschrauber, der unsere Luft stärker verpestet als ein Jumbo-Jet, ist ein verheerendes Signal gegenüber betroffenen Bürgern. Manch anwesender Kommunalpolitiker muss sich fragen lassen, ob er näher an Donald Trumps Kanonenrohren als an der eigenen Bevölkerung dran ist.“

Die BI weiter: „Anstatt sich in fliegenden Dreckschleudern mit einem Verbrauch von annähernd 5.000 Litern Kerosin pro Stunde herumkutschieren zu lassen, sollten die Volksvertreter dem Wohl der Menschen vor Ort dienen. Dazu gehört der Einsatz für ein Überflugverbot von Wohngebieten und ein Nachtflugverbot sowie eine deutliche Reduzierung der Kampfhubschrauber in der Region. Während in Großstädten Dieselfahrverbote diskutiert werden, braucht Westmittelfranken endlich Flugverbote für die US-Hubschrauber. “

Nach derzeit bestehenden Flugbestimmungen existieren keine räumlichen Beschränkungen für den Betrieb der US-Miliärbasen Ansbach-Katterbach und Illesheim. Lediglich Städte mit über 100.000 Einwohnern dürfen nicht überflogen werden. Gemäß den Bestimmungen können die Kampfhubschrauber auf bis zu 3,04 Meter über dem Boden sinken. Erlaubte Betriebszeiten im Winter sind von 6-24 Uhr im Winter sowie von 6 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts im Sommer. In den USA gelten weitaus strengere Vorgaben für die Kriegsübungen, wie die US-Kommandeure unlängst selbst einräumten.

Pressemitteilung v. 6.3.2018
Bürgerinitiative Etz langt’s!
www.etz-langts.de